Nussschokolade selber machen
Warum es sich lohnt, Nussschokolade selber zu machen
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Haselnüsse stecken voller lebenswichtiger Vital- und Nährstoffe. Allerdings trifft dies nicht auf alle im Handel erhältlichen Nüsse zu. Importware wird oftmals behandelt, damit sie appetitlicher aussieht und leichter zu knacken ist. Was viele Verbraucher ebenfalls nicht wissen: Gemahlene Nüsse sollten immer frisch verzehrt werden, da sie schnell ranzig werden. Außerdem gehen durch Oxidation wertvolle Inhaltsstoffe verloren. Das ist aber noch nicht alles.
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Schimmelpilze an Haselnüssen?
2013 verschwanden einige Sorten Nussschokolade aus den Regalen. Stiftung Warentest testete 26 Sorten: Neben Aussehen, Geruch, Geschmack und Mundgefühl, wurde auch ein Augenmerk auf Deklaration und Hygienequalität gelegt. Gefunden wurden synthetische Aromastoffe, deutlich weniger Nüsse als deklariert und außerdem gab es Ekelerregendes in den Schokoladetafeln mit gehackten oder ganzen Nüssen: Schimmelpilzgifte, Pestizide, Mineralöle und Keime.
Das Problem waren allerdings weniger die Nüsse, sondern vielmehr die Schokolade selbst.
Haselnüsse können bei falscher Lagerung krebserregende Stoffe (Aflatoxine) bilden. Lesen Sie hier ausführliche Informationen.
Die Schokoladeproduzenten müssen einen zulässigen Höchstgehalt, der keinesfalls überschritten werden darf, einhalten. Da gab es nichts zu beanstanden. Nur drei Sorten enthielten nachweisbar Aflatoxine, jedoch in zulässiger Menge. Sehr lecker tönt das trotzdem nicht. Aber wie sieht die Bewertung der Schokolade aus?
Mineralöle in Schokolade
Öko-Test hat 40 Schokolade-Sorten untersucht und, wie unter anderem focus.de im Juli 2017 berichtete, waren in fast allen Spuren von Mineralöl enthalten. Dabei kamen neun der beliebtesten Schokoladen extrem schlecht weg. Möchtest du dich darüber genauer informieren, findest du hier den Bericht des deutschen Magazins „Focus“.
Haselnüsse kaufen und lagern – darauf kommt es an
Vielleicht ist dir auch schon aufgefallen, dass zum Beispiel die Haselnüsse im Studentenfutter mitunter gar nicht so schmecken, wie sie sollten. Den Unterschied wirst du auf jeden Fall merken, wenn du es gewohnt bist, Nüsse im Herbst selber zu sammeln.
Beim Kauf achte am besten auf Bio-Qualität und darauf:
Wenn möglich, kaufe keine in Plastik verpackten Nüsse. Offen oder in Holzkisten und Netzen können sie atmen, während sich in Plastikverpackungen Feuchtigkeit bilden kann, was die Schimmelbildung fördert.
Kaufe ausschließlich gesund aussehende Nüsse. Das betrifft natürlich auch das Aussehen der Schale: Sind auf dieser Schimmel- oder andere Spuren zu sehen sein, verzichte besser.
Vielleicht ist es dir auch schon passiert, dass du eine Nuss knackst und im Inneren den Kern vertrocknet vorfindest? Eine frische Nuss füllt die Schale komplett aus, deshalb mache ruhig im Laden den Schütteltest: Klappert es, handelt es sich um alte Ware.
Verlasse dich auch auf deine Nase: Nüsse, die muffig riechen, sind ranzig und ungenießbar.
Wenn du Nüsse auf dem Markt kaufst, hast du meistens die Möglichkeit, eine zu probieren. So kannst du dich von der Qualität überzeugen und sehen, dass der Händler von seinem Angebot überzeugt ist.
Haselnüsse selber sammeln
Jetzt ist eine gute Zeit, einheimische Haselnüsse selber zu sammeln. Im Oktober findest du sie an Wegen und Waldrändern. Der Haselnussstrauch wird bis zu 5 Meter hoch und fällt im Frühling durch seine gelb-grünlichen Kätzchen auf.
Wenn du beim Frühjahrsspaziergang einen wildwachsenden Strauch entdeckst, merke dir diesen am besten, um im Herbst seine Früchte sammeln zu können. In vielen Regionen gibt es nur noch wenige wilde Haselnusssträucher. Waren Vögel oder Eichhörnchen zuerst da, ärgere dich nicht. Schließlich kannst du dich immer noch auf dem Markt eindecken, die Wildtiere sind auf die Nahrung aus der Natur angewiesen. Aus diesem Grund nimm bitte nie alle Früchte mit und lasse den Waldbewohnern eine gute Portion übrig!
Sobald sie reif sind, fallen die braunen Nüsse auf den Boden und müssen nur noch aufgelesen werden. Je nach Region findest du die ersten bereits im September, andernorts geht die Erntezeit bis Ende Oktober.
Haselnüsse sollten nicht abgezupft werden, du kannst aber die Äste schütteln, sodass die reifen Früchte von selbst herunterfallen.
Haselnüsse für die Vorratshaltung
Nüsse sind, auch wenn das oft angenommen wird, nicht sehr lange haltbar. Möchtest du Haselnüsse ein paar Monate lagern, ist es notwendig, jede einzelne genau anschauen: Nüsse mit beschädigter Schale sollten sofort verwendet werden. Nur einwandfreie Haselnüsse eignen sich für die Lagerung. Entferne den Schmutz mit einem Tuch oder einer Bürste und lagere anschließend die die Nüsse an einem trockenen Ort.
Warum du Haselnüsse rösten solltest
Selbst gesammelte, und somit unbehandelte, Haselnüsse sind milder im Geschmack als gekaufte. Wenn du den intensiven Nussgeschmack magst, kannst du die Nüsse ganz einfach rösten. Dafür locker auf ein Backblech verteilen und für eine Viertelstunde bei max. 180 Grad in den Backofen geben.
Möchten du Nussschokolade mit einheimischen Nüssen?
Dann mache diese doch ganz einfach selber! Alles, was du dazu brauchst, sind selbst gesammelte Haselnüsse und deine Lieblingsschokolade.
Während die Nüsse rösten, schneidest du die Schokolade in kleine Stücke und gibst sie zum Schmelzen in ein Wasserbad. Sobald die Schokolade flüssig ist, rührst du die Nüsse darunter und gießt die Masse in eine beliebige Form. Gut eignen sich Silikonformen. Alle anderen Formen solltest du mit Folie auslegen, damit sich deine Nussschokolade gut herauslösen lässt. Die Form muss nicht zwangsläufig eckig sein. Deiner Kreativität sind fast keine Grenzen gesetzt. Auch kannst du noch weitere Zutaten, wie Mandeln und Rosinen, ganz nach deinem persönlichen Geschmack, daruntermischen.
Selbst gemachte Schokolade ist immer auch ein beliebtes Geschenk. Experimentiere ruhig ein bisschen, zum Beispiel mit weißer und dunkler Schokolade.
Möchtest du die Schokolade ebenfalls selber machen, findest du auf YouTube gut verständliche Anleitungen.
Originally posted 2019-09-09 11:11:05.