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Mikroskopisch kleine Lebewesen – Die Welt der Mikroorganismen

Ohne Mikroorganismen läuft nichts auf dieser Welt. Sie sind überall, im Boden, in der Darmflora und sie werden auch gezielt in der Industrie eingesetzt, um Lebensmittel, Medikamente und viele andere Produkte mit höherer Effizienz zu produzieren. Mikroorganismen gelten als natürlich und chemiefrei und haben deswegen ein Etikett, das sie auch für den ökologischen Land- und Gartenbau interessant macht. Doch was ist dran an den sogenannten Effektiven Mikroorganismen (kurz EM), mit denen der Humusaufbau so gut gelingen soll, dass nicht nur kleine Gartenbauer, sondern auch Öko-Landwirte und Winzer darauf schwören?

Worum geht es überhaupt bei den Effektiven Mikroorganismen?

In den 1980er Jahren etablierte der Japaner Teruo Higa, seines Zeichens Professor für Gartenbau, das Konzept der Effektiven Mikroorganismen. Vereinfacht dargestellt, ging er davon aus, dass sich im Boden drei verschiedene Arten von Mikroben tummeln. Er unterschied zwischen aufbauend-regenerativen (positiven) und abbauend-degenerativen (negativen) Mikroorganismen. Hinzu kamen noch opportunistische Mikroben. Nach seiner These würde die Beigabe von wenigen regenerativen Mikroben ein günstiges Umfeld erzeugen, damit Nährstoffe aus dem geschaffenen Substrat im Boden nutzbar gemacht werden können. In den im Handel verfügbaren Produkten finden sich heutzutage Purpurbakterien, Milchsäurebakterien, Strahlenbakterien, Hefe- und Schimmelpilze sowie weitere Kulturen. Die Nährlösung wird meist verdünnt ausgebracht. Zusätzlich wird organisches Material wie Kompost oder Grünschnitt als Futter für die Mikroben auf dem Boden verteilt.

Abbildung: Viele Mikroorganismen – wie z.B. Schimmelpilze – lassen sich kultivieren.

Bei Effektiven Mikroorganismen, die im Garten Anwendung finden können, handelt es sich um eine Mischkultur, die aus Bakterien und Hefen besteht. Durch Fermentation, beispielsweise von Melasse oder Kräutern, werden organische Stoffe umgewandelt. So entstehen auf ganz natürliche Art und Weise Stoffe, die chemisch nur schwerlich nachzubauen sind.

So wirken EM im Garten

Die Fermentation macht es möglich, dass eine große Portion an wertvollen Substanzen entsteht, wie beispielsweise Vitamine, Aminosäuren und Enzyme. Produkte mit Effektiven Mikroorganismen bauen das natürliche Umfeld an Mikroorganismen auf – im Garten beispielsweise im Boden – und arbeiten dort, wo sie auftreffen, weiter. Die Folge: Keime werden zurückgedrängt, Mikroorganismen sorgen für einen gesunden Boden. Darüber hinaus helfen Effektive Mikroorganismen dabei, organisches Material umzusetzen und verhindern darüber hinaus Fäulnis.

Im Garten trifft der Einsatz von Effektiven Mikroorganismen auf einen Naturkreislauf, in dem ohnehin Mikroorganismen zuhause sind. Umwelteinflüsse schädigen das Milieu, Effektive Mikroorganismen stärken den Boden wieder und sorgen so für einen ausgewogenen Naturkreislauf. Das wirkt sich wiederum positiv auf die Farbenpracht von Blättern, Blüten und Früchten aus und begünstigt eine gute Ernte.

Es gibt auch andere Möglichkeiten zur Stärkung der Abwehrkräfte von Pflanzen, die – ähnlich wie Effektive Mikroorganismen – ebenfalls gut für das Pflanzenwachstum sein können oder ganz natürlich Schädlinge bekämpfen. Eine Brühe aus Rainfarn wirke beispielsweise gegen Läuse oder Kartoffelkäfer. Brennnessel und Beinwell helfen – angesetzt als Jauche – gegen Milben, Läuse und Pilzerkrankungen. Ein Zwiebeltee soll Bakterien, Pilze und die Möhrenfliege vertreiben können. Selbst Milch könne genutzt werden – beispielsweise im Kampf gegen Mehltau.

Pilze und Viren – auch das sind Mikroorganismen

Bleibt man allgemein bei Mikroorganismen, so beschreibt die Mikrobiologie diese als kleine Lebewesen, die unter dem Mikroskop erst ab einer 1.000-fachen Vergrößerung sichtbar werden. Man kann sie weder sehen, noch riechen oder schmecken, geschweige denn fühlen. Namentlich bekannt sind sie hingegen durchaus – als Bakterien, Viren, Pilze oder Einzeller.

Die wenigen Mikroorganismen, die bereits namentlich bekannt sind, werden häufig in die Kategorien nützlich oder schädlich unterteilt. Einige Mikroorganismen sind neutral, andere apathogen und damit nicht krankmachend. Das Pendant dazu, pathogene, krankmachende Mikroorganismen, sind hingegen deutlich seltener.

  • Bakterien, die umgangssprachlich häufig auch Bazillen genannt werden, strenggenommen aber eine Übergruppe bilden, zu der Bazillen gehören, könnten unterschiedlicher nicht sein. In der Mikrobiologie werden Bakterien als wahre Überlebenskünstler bezeichnet. Einige Bakterienarten sind giftig und könnten die Gesundheit des Menschen gefährden. Andere Bakterien hingegen leben im Körper und sind dort wichtig und nützlich, beispielsweise im Darm. Andere Bakterien können Krankheiten hervorrufen, wie etwa Typhus, Infekte oder Scharlach.
  • Viren sind im Vergleich zu Bakterien nochmal deutlich kleiner und wären eigenständig nicht fähig, sich zu vermehren. Stattdessen nisten sie sich quasi in einer Zelle ein und ändern die Programmierung zu ihren Gunsten, ähnlich wie ein Computervirus das mit einem PC machen kann. Polio, Hepatitis und die Grippe gehören zu den bekanntesten Viruserkrankungen.
  • Pilze sind – gemessen an der Größe von Bakterien – deutlich größer. Mensch und Natur sind sie wohlbekannt. Einige können Lebensmittel verderben, beispielsweise der Schimmelpilz. Andere können für Hautkrankheiten sorgen, wie beispielsweise der Haut- oder Fußpilz.
  • Einzeller sind Mikroorganismen, die vor allem in Gewässern leben. In den Tropfen können Einzeller Krankheiten, wie etwa Malaria, übertragen.

Originally posted 2022-09-30 14:32:11.

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Als bekennender Outdoor Fan, Tier Fan und vor allem als jemand, der gerne seinen Tag bei der Gartenarbeit verbringt, schreibe ich für Landlive zu Themen, die mich eben bewegen. Ich hoffe hier dem einen oder der anderen ein paar interessante Tipps geben zu können, wenn es um das Leben mit der Natur geht.