Ausbildungen mit grünem Daumen – welche landwirtschaftlichen Berufe gibt es? (Teil 1)
Die Ausbildung in der Landwirtschaft
Inhaltsverzeichnis
Die Landwirtschaft bietet berufliche Chancen für alle, die gerne in Bewegung sind und mit Pflanzen, Tieren und Maschinen arbeiten. Aber grüne Fachkräfte sind rar. Deshalb haben junge Leute, die zupacken können, in landwirtschaftlichen Berufen gute Perspektiven. Landlive.de stellt dir die wichtigsten Berufe rund um die Landwirtschaft vor (Teil 1). Weitere Berufe folgen.
Der Lesbarkeit halber nennen wir nur die männliche Form eines Berufs. Selbstverständlich stehen die Berufe allen offen. Weitere Informationen findest du bei den angegebenen Links.
Ausbildung zum Landwirt
Als Landwirt arbeitest du draußen auf dem Feld und im Stall, bedienst moderne Maschinen, verwaltest den landwirtschaftlichen Betrieb und vermarktest die erzeugten Lebensmittel. Du übernimmst Verantwortung für den richtigen Umgang mit Düngemitteln, Medikamenten und Pflanzenschutzmitteln. Dabei darfst du den Schutz der Natur nie vergessen. Für diese Herausforderung lernst du drei Jahre lang auf verschiedenen Betrieben, die Ackerbau betreiben, Tiere halten oder Sonderkulturen anbauen. Nicht immer kannst du alles auf einem einzigen Hof lernen, deshalb kannst du nach ein oder zwei Ausbildungsjahren den Betrieb wechseln. So kannst du zum Beispiel das erste Jahr auf einen Ackerbaubetrieb. Dort lernst du den Anbau von Feldfrüchten wie Getreide, Ackerbohnen und Zuckerrüben. Später wechselst du auf einen Milchviehbetrieb. In der Berufsschule und begleitenden Lehrgängen ergänzt du dein Wissen. Nach der Ausbildung arbeitest du auf größeren landwirtschaftlichen Betrieben, in der Landschaftspflege oder bei Lohnunternehmen. Wenn du Lust hast, lernst du weiter und legst die Techniker-, Meister- oder weiterführende Prüfungen ab. Vielleicht wirst du Fachagrarwirt oder gehst an die Uni. Dir stehen viele Wege offen. Infos über deine Möglichkeiten findest du hier:
Infos zur Ausbildung zum Landwirt
Lehre zum Tierwirt
Du arbeitest gerne mit Rindern, Schweinen oder Hühnern? Du findest das Verhalten von Schafen und Ziegen spannend? Oder öffnest du gerne den Bienenstock zur Ernte? Dann passt der Beruf „Tierwirt“ gut zu dir. In deiner Ausbildung lernst du die verschiedenen Tierarten und deren Haltungsformen intensiv kennen. Du beschäftigst dich mit der Erzeugung von Milch, Fleisch, Wolle, Eiern und Honig und setzt dich mit deren Vermarktung auseinander. Die Verantwortung für die Gesundheit der Tiere, der Umgang mit Medikamenten und Stalltechnik begleitet dich. Als Tierwirt lebst du mit ungewöhnlichen Arbeitszeiten: So kalben Rinder mit Vorliebe zu deiner Schlafenszeit. Während der Ausbildung spezialisierst du sich auf eine Tierart, denn dein Fachwissen hilft dem Betrieb zum Erfolg. Folgende Fachrichtungen gibt es derzeit: Rinderhaltung, Schweinehaltung, Schäferei, Geflügelhaltung und Imkerei. Im Anschluss an die Ausbildung arbeitest du in Fachbetrieben oder lernst weiter. Wie beim Landwirt stehen dir die Wege zum Techniker, Meister, Fachagrarwirt oder an die Hochschule offen.
Infos zur Ausbildung zum Tierwirt
Fachkraft Agrarservice und die Berufsausbildung
Wer große Maschinen mag und trotzdem gerne in der Natur arbeiten will, ist als Fachkraft Agrarservice gefragt. Neben landwirtschaftlichen Grundlagen lernst du in der Ausbildung das Fahren, die Pflege und die Wartung der Großgeräte. Dazu gehören zum Beispiel Mähdrescher, Rübenroder oder Kartoffelernter. Du beschäftigst dich mit dem Arbeitsschutz und wirtschaftlichen Aspekten wie Kundenberatung, Angebotserstellung und der Entwicklung neuer Dienstleistungen. Arbeitgeber sind später zum Beispiel Lohnunternehmen oder große Agrarbetriebe. Als Agrarservice-Dienstleister arbeitest du in der Saison sehr viel und hast zu anderen Zeiten mehr frei. Mit bestandener Ausbildung kannst du dich zum Meister oder Wirtschafter weiterentwickeln oder an die Hochschule wechseln.
Ausbildung zu Fachkraft Agrarservice
Der Weg zum Winzer
Der Beruf des Winzers verbindet die Arbeit im Weinberg mit der Kellerwirtschaft. Im Frühjahr und Sommer stehen die Reben im Mittelpunkt, im Herbst die Lese und anschließend die Erzeugung von Wein. Der Winzer geht in der Lebensmittelproduktion ein Schritt weiter als der Landwirt, denn er veredelt die Traube zu Wein. Daher ist neben dem Spaß an der Arbeit draußen Interesse an der Lebensmittelverarbeitung gefragt. Ein Winzer prüft die Weinqualität im Labor und direkt durch eine Probe. In der Ausbildung steht neben dem Anbau der Reben und der Ernte die Verarbeitung zum Wein im Vordergrund. Viele Winzer verkaufen direkt ab Hof, daher ist das Marketing ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung. Nach der Winzerprüfung kannst du dich zum Techniker, Wirtschafter oder Meister qualifizieren oder an der Hochschule Studiengänge wie Weinbau oder Getränketechnologie belegen.
Berufslehre zum Pflanzentechnologen
Das Versuchsfeld, Gewächshaus oder Labor sind die Arbeitsplätze eines Pflanzentechnologen. Er züchtet und vermehrt Pflanzen, baut sie an und erntet. Er organisiert Feldversuche und schaut, was sich alles in der Pflanze und dem Boden verändert. Dabei untersucht er Fragestellungen zur Zusammensetzung ebenso wie zur Vererbung. Er setzt Maschinen und Geräte ein und arbeitet mit Chemikalien. Bei der Probennahme und -analyse beachtet der Pflanzentechnologe Verfahren zur Qualitätssicherung. Im Jahreslauf verändern sich mit dem Pflanzenwachstum auch die Tätigkeiten. Wird im Frühjahr eher gesät und gepflanzt, so wird im Sommer geerntet und dann analysiert. Der Pflanzentechnologe ist ein Ausbildungsberuf mit Besuch der Berufsschule und Arbeit in einem Lehrbetrieb. Ähnliche Berufe, die aber auf einer schulischen Ausbildung basieren, sind der Agrarwirtschaftlich-technische Assistent oder der Landwirtschaftlich-technische Assistent. Nach dem Abschluss ist ein Einsatz zum Beispiel in privaten oder öffentlichen Forschungseinrichtungen oder Laboren möglich. Du kannst dich später zum Meister weiterbilden oder verwandte Fächer studieren.
Ausbildung zum Pflanzentechnologen (1)
oder
Ausbildung zum Pflanzentechnologen (2)
Die Gärtnerlehre
Wenn der Garten und seine Pflanzen dein Ding sind und du mehr darüber erfahren willst, ist der Gartenbau das richtige für dich. In der Ausbildung lernst du die Arbeit an der Pflanze draußen oder im Gewächshaus von der Pike auf. Aus der Vielzahl der aufgaben haben sich sieben Fachrichtungen entwickelt: Baumschule, Friedhofsgärtnerei, Garten- und Landschaftsbau, Gemüsebau, Obstbau, Staudengärtnerei und Zierpflanzenbau. Neben den pflanzenbaulichen Aspekten ist das Thema Verkaufen und Beraten wichtig. Gerade in einem Gartencenter ist der Kauf von einem neuen Obstbaum oder einer Staude ein Erlebnis, bei dem der Kunde fachgerecht beraten werden will. Nach der Ausbildung arbeitest du in fachlich ausgerichteten Gartenbaubetrieben oder Gartencentern. Wenn du dich weiterbilden willst, stehen dir der Fachagrarwirt, der Meister, Techniker oder Wirtschafter, der Landschaftspfleger oder ein Hochschulstudium zum Beispiel in der Fachrichtung Gartenbau oder Landschaftsarchitektur offen.
Wenn du jetzt schauen willst, welche Unternehmen Jobs für Leute mit grünem Daumen anbietet, dann schau mal hier in diesen Jobbörsen.
Die angegebenen Qualifikationen stellen Beispiele dar und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Originally posted 2020-02-23 18:54:37.