Ausbildungen mit grünem Daumen – Welche Berufe bietet die Landwirtschaft? (Teil 2 )
Die Ausbildung in der Landwirtschaft
Inhaltsverzeichnis
Du arbeitest gerne in der Natur, pflegst leidenschaftlich Tiere und weißt, wie du die Umwelt schützt. Dann wirst du die grünen Berufe lieben. Wenn du darüber hinaus wirtschaftliches Denken mitbringst, eignest du dich für einen Beruf rund um die Landwirtschaft. Welche Ausbildungsberufe bietet dir der grüne Sektor? Wie sieht die Arbeit dort aus? In Teil 1 haben wir dir bei landlive.de folgende Berufe vorgestellt: Landwirt, Tierwirt, Fachkraft Agrarservice, Winzer, Pflanzentechnologe, Gärtner.
Der Lesbarkeit halber nennen wir nur die männliche Form eines Berufs. Selbstverständlich stehen die Berufe allen offen. Weitere Informationen findest du bei den angegebenen Links.
Pferdewirt werden
Reiten, putzen, füttern – diese Arbeiten kennen Pferdebegeisterte aus ihrer Zeit im Stall. Wenn du aus deinem Reithobby einen Beruf machst, bist du darüber hinaus gefordert. Als Pferdewirt verantwortest du alle täglichen Arbeiten rund ums Pferd von der Zucht, über die Haltung, die Ausbildung und den Reitunterricht. Der Pferdeexperte begleitet seine Schützlinge auf Turnieren, kümmert sich im Pensionsstall um die Bedürfnisse der Eigentümer und steht unter Anleitung des Tierarztes dem kranken Pferd zur Seite. In der Lehre bilden daneben wirtschaftliche Aspekte, das Marketing und der Umgang mit Material und Maschinen Unterrichtsthemen. In der Ausbildung legst du dich auf eine der fünf Fachrichtungen fest: Pferdehaltung und -service; Pferdezucht, klassische Reitausbildung; Pferderennen oder Spezialreitweisen (Western- oder Gangreiten). Wenn du beruflich aufsteigen möchtest, hast du bei den Qualifikationen zum Meister oder Agrarwirt sowie an der Hochschule dazu Gelegenheit. Hier bieten sich dir zum Beispiel die Tiermedizin oder Pferdewissenschaften.
Die Jagd kennen lernen: Revierjäger
Wenn du gerne auf die Pirsch gehst und dabei den Naturschutz im Blick behältst, strebst du vielleicht den Beruf des Revierjägers an. Der Jagdexperte beobachtet das Wild und den Wald und klärt Besucher über die Zusammenhänge in der Natur auf. Er geht mit Jagdwaffen um und führt Jagdhunde. Deine Voraussetzungen auf dem Weg zum Revierjäger sind der Jagdschein, Fitness und die Bereitschaft, Tag und Nacht im Wald unterwegs zu sein. Die Arbeit lernst du vorab in einem Praktikum bei einem Berufsjäger kennen. In der Ausbildung erwirbst du Natur- und Artenkenntnisse, organisierst Jagden, baust und pflegst Ansitze und Futterstellen und lernst Waffenkunde. Im zweiten Teil der Lehre geht es um die Jagd und das erlegte Wild, Jagdhunde, Greifvögel und Frettchen, den Jagdschutz sowie die Arbeit nach außen, sprich den Umgang mit Verbänden, Behörden und Interessierten. Wenn du dich dann Revierjäger nennst, kannst du weiter lernen: Neben dem Meister und dem Techniker, dem Natur- und Landschaftspfleger steht dir der Weg in die Forstwissenschaften offen.
Der Weg zum Forstwirt
Setzlinge pflanzen, Jungbäume pflegen und Altbäume ernten – diesen Lebenskreislauf gestaltest du als Forstwirt aktiv mit. Wenn du körperliche Arbeit bei jedem Wetter liebst, bist du im Wald genau richtig. Anfangs lernen Forstwirte die Arten zu erkennen, junge Baumkulturen anzulegen und zu pflegen, Bäume zu fällen und die Zusammenhänge des Waldes zu begreifen. Später lernst du die Holzernte mit Maschinen und das richtige Lagern der Stämme. Damit du den Wald gezielt aufbaust, erfährst du alles über das Saatgut und die Jungpflanzen. Das Thema Waldbrand ist ebenso von Bedeutung wie das Thema Schädlinge, ganz aktuell der Borkenkäfer. Wenn du später mehr lernen willst, steht dir der Weg zum Agrarwirt, Meister oder Techniker offen. Maschinenführer sind gefragt und die Forstverwaltung bietet Arbeit für Forstwissenschaftler von der Hochschule.
Hauswirtschaft erlernen
Als Hauswirtschafter kümmerst du dich um alle Belange eines großen Haushalts. Dein Einsatz erfolgt auf großen landwirtschaftlichen Betrieben, in Pflegeheimen, Internaten oder Jugendherbergen, also überall, wo viele Menschen gemeinsam versorgt werden. Wenn du den Beruf ergreifst, kochst du viel, engagierst sich in der Hauswirtschaft und zeigst dein Talent für das Organisieren. Anfangs steht Nahrungszubereitung, Haus- und Wäschepflege, Einkaufen und die Hauswirtschaft im Vordergrund. Später kommen Planen und Überwachen, richtig Wirtschaften und das Thema Ernährung im Lehrplan hinzu. Dein Umgang mit Mitarbeitern und Kunden ist ebenfalls wichtig. Nach der Ausbildung stehen dir Wege zum Meister, Wirtschafter, Dorfhelfer, Betriebsleiter, zur Lehrkraft oder an die Hochschule offen. Dort studierst du dann Ökotrophologie. Wenn du im landwirtschaftlichen Bereich als Hauswirtschafter eine Stelle findest, arbeitest du oft auf dem Betrieb z.B. in der Direktvermarktung mit.
Ausbildung zum Fischwirt
Wenn du die Arbeit mit Tieren im Wasser magst, ist für dich der Beruf des Fischwirtes interessant. Die Liebe zur Arbeit an der frischen Luft, Verständnis für den Naturschutz, Interesse für technische und wirtschaftliche Fragen und die Seetauglichkeit bilden deine Basis für den Erfolg in diesem Beruf. Wenn es dich aufs Meer zieht, lernst du die Fachrichtung Küstenfischerei und kleine Hochseefischerei. Dann fährst du in maritimen Fanggebieten zur See, fängst, verarbeitest und lagerst den Fisch und lernst die Arbeit an Bord kennen. Wenn du lieber an Land unterwegs bist, gehört dir die Zukunft in der Fachrichtung Aquakultur und Binnenfischerei. Dort geht es um den Betrieb und die Pflege von Fischanlagen wie Forellenteichen. Du lernst das Vermehren und Halten von Fischen. Fischwirte beider Richtungen erwerben Wissen über die Technik und Geräte des Fanges, lernen alles über Fischkrankheiten und Schädlinge sowie die wirtschaftliche Seite kennen. Mit der Ausbildung sind deine Möglichkeiten zur Qualifikation nicht ausgeschöpft. Neben dem Meister steht dir der Weg zum Techniker oder nautischen Schiffsoffizier offen. Fischwirtschaft und Meeresbiologie stehen auf dem Lehrplan von Hochschulen.
Originally posted 2020-03-01 17:03:12.